Was passiert mit einer Familie, wenn ein Kind verschwindet?
12/10/2025
Vor 40 Jahren verschwand die damals fünfjährige Sarah Oberson in Saxon, Kanton Wallis spurlos – ein Ereignis, das bis heute im kollektiven Gedächtnis des Wallis nachhallt. Der Fall löste Ängste aus, prägte eine ganze Generation von Eltern und veränderte den Umgang mit dem Thema Kindersicherheit nachhaltig. Anlässlich dieses Jahrestages spricht die Psychologin Romaine Schnyder über die Frage, wie Eltern ihre Kinder heute altersgerecht an das Thema „fremde Personen“ heranführen können – ohne ihnen Angst zu machen. Sie erklärt, warum Vertrauen stärker wirkt als Warnungen, welche einfachen Regeln Kindern Sicherheit geben und wie Familien mit einem so traumatischen Ereignis umgehen können.
Zum Interview. Weitere Artikel umrahmen die Geschehnisse vor 40 Jahren: Zuletzt gesehen am 28. September 1985,Wo ist Sarah Oberson?, Wo ist Sarah Oberson? Fortsetzung.
Zentrum für Entwicklung und Therapie des Kindes und Jugendlichen (ZET) Kanton Wallis, 12.10.2025. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Romaine.SCHNYDER@admin.vs.ch.
Kinder und Jugendliche zu schützen bleibt ein zentrales Thema
Kinder und Jugendliche sind heute jederzeit und überall erreichbar. Es braucht oft nur 90 Sekunden. Ein harmloser Klick, ein Spiel, ein Chat – und schon beginnt ein gefährliches Spiel mit fatalem Ausgang. Kinder und Jugendliche werden im Internet manipuliert, belästigt und ausgebeutet, oft ohne dass es jemand merkt. Die aktuelle Kampagne von Kinderschutz Schweiz und ihren Partner:innen zeigt deutlich: Pädokriminalität im Netz kann jedes Kind treffen, und der Schutz betrifft uns alle. Die Gefahr für ein Kind, psychische, physische oder sexualisierte Gewalt zu erleben, geht allerdings in den wenigsten Fällen von Fremden aus, sondern von Personen, die dem Kind vertraut sind. Deshalb ist es wichtig, dass Erwachsene Bezugspersonen sensibilisiert sind, achtsam die Bedürfnisse und Grenzen ihrer Kinder und Jugendlichen respektieren und schützen, sie wertschätzend erziehen und sie in ihren Selbstschutz- und Abwehrstrategien stärken.
Fachstelle Kindesschutz/Schulpsychologischer Dienst Uri. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an anuar.keller@ur.ch.
